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Anfang dieser Woche hat mich die folgende E-Mail einer Leserin erreicht. Vor einigen Wochen hatten wir bereits Kontakt – ihre Situation war verzwickt. Anfang des Jahres hatte sie eine Stelle angenommen, die absolut nicht ihrem Wesen entsprach, wie sich nachher rausstellte. Das Resultat: irgendwann ging nichts mehr und sie war einige Wochen arbeitsunfähig. In der Zeit ging ihr viel durch den Kopf, sie hat sich auf einige Stellen beworben, ohne die Hoffnung ihren wirklichen Traumjob zu finden. Da schrieb sie mir eine Mail, die ich einige Tage später beantwortete. Anfang der Woche kam dann ihre 2. Mail. Sie hat mir Gänsehaut bereitet und ich habe gefragt, ob ich ihre Geschichte mit euch teilen darf. Heute hat sie zugestimmt und daher möchte ich euch den Artikel nicht länger vorenthalten.

 

Guten Morgen Katrin,

lieben Dank für deine Antwort und deine Tipps! Mir geht es inzwischen wieder sehr gut. Seit dem Tag, an dem ich dir die Mail geschrieben habe, ist viel passiert.

Nachdem ich in der Mail an dich nochmal klar vor Augen hatte, was ich suche (eine Stelle im Tagdienst, mit schwer behinderten Menschen, geregelte Arbeitszeiten usw.), war ich so unzufrieden über die ca. 8-10 geschriebenen Bewerbungen, auf Stellen, die noch nicht mal die Hälfte von dem waren, was ich möchte, entschied ich mich eine Pause zu machen. Ich habe Dinge erledigt (Einkäufe usw.), um auf andere Gedanken zu kommen bzw. meine Gedanken zu sortieren. Ich konnte gut abschalten und als ich abends heim fahren wollte, hatte ich zu meiner Überraschung eine Nachricht auf meiner Mailbox für ein Stellenangebot.!!!!!! 🙂

Der Kontakt stammte noch aus meiner Bewerbungsrunde von Januar, als ich gerade umgezogen war. Ich kontaktierte die Dame noch am selben Abend. Zu meiner Überraschung handelte es sich genau um eine Stelle, wie sie mir vorschwebte. Ich freute mich riesig und dachte aber gleichzeitig: wie Krass, dass die sich auch genau jetzt melden. Ich musste an deinen Satz denke, dass es im Kosmos wohl Dinge gibt, die nicht greifbar oder erklärbar sind und dennoch passieren.

Einige Tage später fuhr ich voller Vorfreude und mit einem guten Gefühl zur Hospitation. Der Tag war super toll! Es hat mir von morgens bis abends Freude gemacht dort zu hospitieren und meine absoluten Wunschvorstellungen wurden in jeglichen Bereichen erfüllt bis übertroffen. Ich habe  bewusst des Öfteren am Tag in mich hinein gehört und gefühlt, was mir mein Körper bezüglich der Atmosphäre signalisiert. Diese Signale wie, viel Lächeln, mich gleich in die Gruppe einbringen können, leicht Kontakt zu den Kollegen aufnehmen können, Fachliches in Bezug auf Pflege sofort abrufen können, wenig Anspannung beim Bewerbungs- und Rückmeldungsgespräch zu fühlen, usw. waren durchweg positiv. Soweit der erste Eindruck einem Einblicke gewehrt, konnte ich feststellen, dass dort nach qualitativ guten pflegerischen Standards gearbeitet wird, die Kollegen sympathisch sind und die gesamte Einrichtung einen sehr freundlichen und gut geführten Eindruck macht. Am Ende vom Tag stand für mich fest, dass ich dort arbeiten möchte, weil ich nach genau so etwas gesucht habe.

In der Zwischenzeit hatte ich einen Termin mit meinem jetzigen Chef vereinbart und um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. In diesem Gespräch, brachte ich alles an, was mir wichtig war. Er war freundlich und bemüht und ging auf meine Wünsche ein. Des Weiteren stellte er mir eine Versetzung in eine andere Gruppe in Aussicht, mit Bitte ihm dafür ca. zwei Wochen Zeit einzuräumen, um alles regeln zu können. Das war für mich ok. Ich wusste ja dass ich in den nächsten Tagen eine mögliche Stellenzusage bekommen würde.

Nach dem Gespräch hatte ich mich entschieden, wieder arbeiten zu gehen. Ich habe mir für mich die Option freigehalten, sobald ich merke, dass ich mich nicht gut fühle oder mir die zugesagten Vereinbarungen verwehrt bleiben, lasse ich mich wieder krankschreiben.

Einen Tag später habe ich dann die Zusage für die neue Stelle bekommen 🙂

Die Kündigung gebe ich heute ab. Nun versuche ich möglichst vorzeitig aus dem Vertrag zu kommen, da ich die neue Stelle sofort beginnen könnte. Ich bin gespannt, was sich im heutigen Gespräch mit meinem Chef ergibt, wie er die Kündigung aufnimmt und ob er bereit ist, mich vorzeitig aus der Kündigungsfrist zu entlassen.

Jetzt bin ich voller Vorfreude und Erwartung, wann ich bei der neuen Stelle beginnen kann.:-)

Ich wünsche dir auch weiterhin viel Erfolg und Freude bei deiner Arbeit.

Ganz liebe Grüße”

Vielleicht bist du in einer ähnlichen Situation und das Beispiel macht dir Mut! Wenn der Job nicht der Richtige ist, dann ist er nicht der Richtige. Man kann versuchen dagegen anzukämpfen oder auf sein Gefühl hören und diesem folgen. Die Leserin musste zwar erst arbeitsunfähig werden, um zu erkennen, dass es nicht mehr weitergeht. Aber dann hat sie angefangen nach Alternativen zu suchen und ihrem Gefühl zu vertrauen. Sie hat sich Gedanken darüber gemacht, was ihr wichtig ist und Dinge in die Wege geleitet, um ihre Situation zu verändern. Und sie war bereit Pausen zu machen, um sich nicht gleich in die nächste Erschöpfung zu stürzen. Und genau in dem Moment, wo sie das Thema losgelassen hat, kam die Antwort von ganz alleine. Es gibt Möglichkeiten, auch wenn wir diese zunächst nicht erkennen. Das ist wie die Sonne – sie scheint immer, auch wenn sie hinter den Wolken verschwindet.

Wenn du Unzufriedenheit verspürst, verändere jetzt etwas an deiner Situation. Du musst nicht warten, bis du arbeitsunfähig bist. Ich bin für dich da, höre dir zu und öffne dir den Blick für Möglichkeiten.

Ich freue mich auf deine Kommentare zum Beitrag. Teile auch du gerne deine Geschichte, um anderen Mut zu machen.

Sei Gestalter deines Lebens

Katrin Linzbach