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Vor einigen Wochen schickte mir eine Kollegin einen Zeitungsschnipsel zu. Das Thema: „7 Wochen ohne…“ – eine Aktion der evangelischen Kirche zur Fastenzeit. Seit 2008 wird jedes Jahr ein Motto ausgewählt und eingeladen, die Fastenzeit unter dieser Überschrift gemeinsam zu gestalten. Beispielsweise „Verschwendung – 7 Wochen ohne Geiz“ oder „Ich war`s – 7 Wochen ohne Ausreden“. Das Thema diesen Jahres lautet „Du bist schön – 7 Wochen ohne runtermachen“.

7 Wochen ohne … auf meine Art

Gleich war mir klar: da mach ich mit. Allerdings sprang mir ein anderes Thema ins Auge: “Lächeln – 7 Wochen ohne jammern und über andere Autofahrer meckern“. Menschen, die mich gut kennen, werden jetzt lachen. „Ist klar – Katrin ohne meckern hinterm Steuer? Das will ich sehen!“. Ich muss gestehen, ich bin selbst neugierig darauf zu erfahren, was stattdessen passieren wird. Denn ich meckere leidenschaftlich gern über andere Autofahrer. Die Einzige, die ordentlich Auto fahren kann, bin nämlich ich. Und alle anderen haben es einfach nicht drauf.

Du siehst – dies ist eines der Themen, wo mein Ego noch ganz groß herrschen darf. Zumindest bis jetzt durfte. Denn in den nächsten 7 Wochen werde ich bewusst darauf verzichten und hier von meinen Erfahrungen berichten. Vielleicht hast du ja Lust mitzumachen. Ob bei „Du bist schön“ oder „Lächeln“, oder einem ganz anderen Thema, wie zum Beispiel „Immer Pünktlich“, „Gelassen auch bei Stress“ oder „Konsumfasten“ ist gar nicht relevant. Viel spannender ist zu sehen, was diese Zeit mit dir macht und wie sich dein Leben dadurch möglicherweise verändert.

Was in einer Fastenzeit alles passieren kann

Letztes Jahr haben viele Menschen in meinem Umkreis auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet. Zum Beispiel Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol. Manche Freunde fasteten sogar „vegan“ und waren schier überwältigt von der Nahrungsmittelvielfalt jenseits von Fleisch. Außerdem purzelten die Pfunde und der Körper entdeckte ganz neue Energiereserven. Und das, ohne irgendetwas zu tun. Sie haben einfach 7 Wochen lang auf etwas verzichtet.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zeit des Fastens immer eine Bereicherung ist. Bewusst auf etwas zu verzichten, was sonst wie selbstverständlich dazu gehört, verändert den Blick auf die eigene Umwelt, öffnet den Horizont für Neues und macht das Leben irgendwie ein Stück lebendiger. Am Anfang fühlt es sich noch komisch an. Doch irgendwann entdeckt man immer mehr Alternativen und bekommt ein Gefühl dafür, was jenseits des Gewohnten noch alles möglich ist. Allein für diese Erkenntnis lohnt es sich schon!

Mit ohne jammern und meckern

Abschließend liegt mir noch ein Gedanke bezüglich der Formulierung am Herzen. Normalerweise bin ich ein Freund davon, Dinge positiv zu formulieren. Also statt „7 Wochen ohne“ müsste es eigentlich heißen „7 Wochen mit“.

Doch in der Fastenzeit geht es ja bewusst um den Verzicht. Bei “7 Wochen ohne” entsteht erst mal ein innerliches Fragezeichen im Kopf: Ja was soll ich denn tun, wenn nicht jammern und meckern? Und genau das wird das Spannende sein! Denn dieses Fragezeichen öffnet jedes Mal neu die Tür zu einem Raum voller Handlungsalternativen. Und ich kann immer wieder neue Varianten ausprobieren. Mir kribbelt es jetzt schon unter den Fingernägeln.

Wenn auch du deine Fastenerfahrungen mit mir und anderen teilen möchtest – oder einfach deine eigenen Gedanken zu dem Thema – dann hinterlasse einen Kommentar unterhalb dieses Artikels. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zeit.

Herzlichst,

deine Katrin

 

Lies hier über meine letzten Experimente:

 

P.S.

Als Unterstützung für die Zeit kannst du dir den Durchhalter bestellen – das erleichtert das Dranbleiben. Leider sind nur noch sehr wenige Exemplare verfügbar, da die Stempelkissen aktuell nicht lieferbar sind.

Durchhalten leicht gemacht. Der Durchhalter. Bewusstsein braucht Raum. Das Kartenspiel. Katrin Linzbach. Bonn

 

Quelle Artikelfoto: http://www.stuttgarter-zeitung.de/media.media.29bdbea7-1a37-4b46-b1cd-530303b05bf6.normalized.jpeg