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Ich bin seit ca. 8 Jahren Mutter und habe mir oft die Frage gestellt, was als Mutter eigentlich meine Aufgabe ist. Die Gesellschaft stellt ja viele Anforderungen an uns Mütter. Nicht wenige von uns verausgaben sich bis zur Erschöpfung, um all den vermeintlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Wenn ich es für mich auf das Wesentliche runterbreche, bleiben drei Aufgaben übrig: Meinem Kind Liebe, Brot und Raum für Entfaltung geben.

In diesem Artikel stelle ich dir vor, was ich darunter verstehe. Vielleicht inspiriert er dich, deine eigene Rolle als Mutter zu hinterfragen und dich so liebevoll von der ein oder anderen Anforderung zu verabschieden.

Bedingungslose Liebe

Meine wichtigste Aufgabe als Mutter ist es, mein Kind zu lieben – bedingungslos. In der heutigen Zeit ist für viele Menschen kaum vorstellbar, was bedingungslose Liebe sein soll. So sind Leistung und Liebe oft miteinander verknüpft. Auch ich musste all diese Verknüpfungen in mir erstmal entwirren und meine bedingungslose Liebe langsam wieder freilegen.

Ich glaube, es ist genau das, wo wir als Mütter wieder hinkommen dürfen: Bedingungslose Liebe zulassen und unser Kind darin einhüllen – egal, ob uns gerade gefällt was unser Kind tut oder eben nicht. Meiner Erfahrung nach regeln sich allein dadurch viele Dinge von selbst.

Natürlich habe auch ich Tage, an denen mich meine Tochter nervt oder ich mich über sie ärgere. Doch gerade in solchen Situationen mache ich mir bewusst: hinter, über, um all diese alltäglichen Gefühle und Emotionen bin ich über bedingungslose, göttliche Liebe mit ihr verbunden. Allein, mir dieser Kraft bewusst zu werden, diese anzunehmen und im Alltag zu nutzen, setzen bei mir urknallartige Mutter-Kräfte frei.

Brot

Genau wie ich, hat auch mein Kind Grundbedürfnisse. Da mein Kind nicht selbst für sich sorgen kann, bin ich dafür verantwortlich. Neben Brot – sprich Ernährung – gehören für mich Wasser, ein Dach über dem Kopf, Körperpflege und saubere Kleidung dazu.

Und das war’s. Mein Kind braucht keine 100 Spielsachen, keinen neusten Schnick-Schnack, keine Markenklamotten. Natürlich kann ich meinem Kind mit manchen Dingen eine Freude machen. Doch für ein glückliches und erfülltes Leben braucht mein Kind diese Dinge nicht.

Wie viel Energie investierst du täglich, um deinem Kind Wünsche zu erfüllen, die es zum Glücklich Sein gar nicht braucht? Und was lebst du deinem Kind vor, wenn du dich dafür einsetzt, dass es diese Dinge bekommt?

Raum zur Entfaltung

Ein Kind kommt auf diese Erde, um sich zu entfalten – in all seinem Potential, all seiner Qualität. Ich stelle mir das wie eine Blüte vor, die sich sprichwörtlich ent-faltet. Die Knospe ist zunächst geschlossen und öffnet sich nach und nach, bis sie schließlich in ihrer ganzen Pracht blüht.

Genau so ist das für mich mit Kindern. Auch diese entstehen aus einem Samen – gepaart mit einem Ei. Im Mutterleib entsteht daraus ein Zellhaufen, der sich nach und nach zu einem Babykörper formt. Nach der Geburt ent-faltet sich das Kind zum ersten Mal, indem es alle viere von sich streckt und wächst dann täglich weiter – bis der Mensch seine vollständige Größe erreicht hat (und sich dann wieder an der ein oder anderen Stelle wieder faltet ;)).

Parallel dazu – im Unsichtbaren – entfaltet sich die Seele.

Meine Aufgabe als Mutter ist es, meinem Kind einen geschützten Raum sowohl für die körperliche als auch für die seelische Entfaltung zur Verfügung zu stellen. Dieser Raum sollte meiner Meinung nach klar, sicher und frei sein.

Ein klarer Raum entsteht durch klare Grenzen. Auch, wenn das auf den ersten Blick paradox klingen mag. Ich kann meinem Kind nur dann einen Raum zur Entfaltung bieten, wenn ich ihm klare Grenzen setze.
Zu Beginn sind diese Grenzen eng, der Raum ist klein. Doch mit fortschreitenden Fähigkeiten meines Kindes, werden diese Grenzen immer weiter, der Raum immer größer. Was nicht bedeutet, dass die Grenzen an Klarheit verlieren ;).

Als Mutter bin ich dafür verantwortlich, dass dieser Raum dem Alter entsprechend sicher ist. Nur dann kann es darin tun und lassen, was es will, Erfahrungen sammeln und sich dadurch entfalten. Dabei können Missgeschicke entstehen, Gegenstände kaputt gehen oder das Kind kann sich auch mal verletzen. Doch auch das gehört ja zu einem Lernprozess dazu.

Mit Frei-Raum meine ich, dass der Raum frei von meinen Vorstellungen und Ideen sein sollte. Ich kann meinem Kind ab und zu Impulse geben, damit es neue Erfahrungen und Entdeckungen machen kann. Doch ich glaube, dass wir als Mütter viel zu oft in das Spiel unserer Kinder eingreifen, versuchen, eigene Vorstellungen durchzusetzen oder sie mit Programm zuschütten, um sie bestmöglich zu fördern (Stichwort musikalische Früherziehung, Malkurs, Sportkurs, Englischkurs, …). An der ein oder anderen Stelle kann ich mich da an meine eigene Nase packen.
Kinder sind so kreativ und neugierig, wenn sie hier auf diese Erde purzeln. Ihnen fällt selbst genug ein, was sie ausprobieren können – wenn wir ihnen den Raum dafür lassen. Der Vorteil: Ich habe mehr Zeit und Energie für andere Dinge.

Was mich zu einem weiteren Punkt bringt: Meine Aufgabe als Mutter ist auch, auf mich zu achten, mir Gutes zu tun, Verantwortung für meine eigenen Bedürfnisse zu übernehmen. Denn nur, wenn es mir gut geht und ich in meiner Kraft bin, kann ich für mein Kind da sein. Und bin gleichzeitig ein wunderbares Vorbild dafür, wie man ein erfülltes, zufriedenes und glückliches Leben gestalten kann.

Ich freue mich über deine Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema – entweder als Kommentar oder per Mail an daria@katrinlinzbach.de. Noch habe ich meine Entwicklung als Mutter ja noch nicht abgeschlossen und lerne täglich noch dazu :).

In Liebe,

Deine Daria

 

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