Vorletztes Wochenende hat zum 5. Mal das InspiCamp stattgefunden, welches ich gemeinsam mit Marit Alke organisiere. Bisher habe ich noch nicht viel auf meinem Blog dazu geschrieben. Irgendwie waren es für mich gedanklich 2 Paar Schuhe. Das InspiCamp richtet sich an erfahrene Onlineunternehmer, die sich auf Augenhöhe Erfahrungen und Best Practice austauschen und gegenseitig inspirieren. Und dieser Blog richtet sich an Menschen, die aus der Fülle an Möglichkeiten, ihren individuellen Weg finden und gehen möchten. Bisher habe ich die Verbindung nicht gesehen.
Doch am Wochenende in Hamburg fiel der Groschen: Die Teilnehmer des InspirationsCamps tun genau das: sie gestalten ihr Leben und gehen ihren individuellen Weg. Das, was viele Menschen für unmöglich oder unerreichbar halten, ist dort normal.
Einen Teil dieses Spirits, der dort über 2 Tage entsteht, möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen. Um dir Möglichkeiten aufzuzeigen, Mut zu machen und dich für deinen individuellen Weg zu inspirieren. Das heißt nicht, dass du jetzt auch ein Onlinebusiness gründen musst, um dein Leben zu gestalten. Dein Weg ist möglicherweise ein anderer und wie genau er aussieht, kannst du nur für dich herausfinden. Doch am Wochenende habe ich einmal mehr gemerkt, dass Menschen, die ihr Leben gestalten, eine ähnliche Grundhaltung haben und die wirkt über alle Lebensbereiche hinweg.
2 Workshops haben mich dieses Mal besonders inspiriert: “Nix muss” und “Den inneren Impulsen folgen”. In diesem Artikel greife ich die wichtigsten Gedanken dazu auf.
Nix muss
Im ersten Workshop wurde das Thema “Nix muss” diskutiert. Ausgangspunkt war die Erfahrung einer Kollegin. Sie hatte monatelang versucht, den Tipps und Ratschlägen ihrer Coach zu folgen. Doch irgendwie ist sie damit nicht so richtig vorangekommen. Erst in dem Moment, wo sie entschieden hat, all das loszulassen, und sich wieder auf sich selbst zu besinnen, lief es plötzlich wie von selbst.
Diese Geschichte sprach vielen der Anwesenden aus der Seele. Auch ich kenne das von mir selbst. Gerade, wenn man in einer Veränderung steckt, ist man geneigt, sich an dem zu orientieren, was für andere funktioniert. Heutzutage findet man ja fast zu jedem Thema Checklisten, Gebrauchsanweisungen und Empfehlungen, wie man vorgehen muss, um ans Ziel zu kommen. Und wenn man lange genug sucht, findet man auch einen Coach, der einem sagt, was man zu tun hat. Am Anfang ist man total dankbar, dass man sich an etwas entlanghangeln kann. Doch spätestens, wenn die Unzufriedenheit steigt, kommt der Moment kommt, wo man merkt: Es ist egal, womit andere Erfolg haben. Ich selbst kann auf meinem Weg nur Erfolg haben, wenn ich tue, was wirklich zu mir passt.
Und das ist häufig die Krux: Am Anfang eines neuen Weges weiß man das nämlich meist nicht und dann steht man erstmal da. Diesen leeren Raum, wie eine Teilnehmerin ihn beschrieb, muss man erstmal aushalten können.
Eine andere Teilnehmerin sagte, ihr hilft es in solchen Momenten, zu erkennen “Nix muss” und dann erstmal abzuwarten. “Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht”. Wenn der richtige Zeitpunkt ist, kommen auch die Antworten, die für den eigenen Weg wichtig sind. Und zwar aus dem Herzen heraus und nicht mit dem Kopf.
Auch ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, in mich reinzuspüren. Ich fange mit irgendetwas, das sich stimmig anfühlt, an und hinterfrage immer wieder: Funktioniert das für mich und wenn nein, was kann / möchte ich verändern? So finde ich für mich Schritt für Schritt heraus, was zu mir passt und was nicht. Ich selbst habe in solchen Phasen immer einen Coach an meiner Seite, worduch die Erkenntnisse schneller sichtbar werden und es mir leichter fällt auch das große Ganze im Blick zu behalten. Doch auch die Entscheidung ist individuell – manche Menschen profitieren von einem neutralen Belgeiter an ihrer Seite und andere nicht.
Den inneren Impulsen folgen
Inspiriert durch die Session “Nix muss”, habe ich am 2. Tag selbst eine Session angeboten: “Den inneren Impulsen folgen”.
Das erste Aha Erlebnis war, dass in der Session nur Menschen anwesend waren, die das bereits tun: Sie folgen ihren inneren Impulsen und ernten genau daraus ihren Erfolg. Wir haben die Zeit also genutzt, um uns über unsere Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen. Sabine Piarry sagte beispielsweise, dass alles Große, was sie je geschaffen hat, aus ihr selbst heraus entstanden ist. Und dass sie mit ihren Ideen erst an die Öffentlichkeit geht, wenn diese im Inneren herangereift sind.
Das ist eine Vorgehensweise, die auch ich empfehle. Ich habe oft den Fehler gemacht, zu früh mit anderen über meine Ideen zu sprechen. In dem Moment vermischen sich deren Meinungen und Sichtweisen mit meinen eigenen und oftmals führt das dazu, dass ich den Kern meiner Idee verliere. Dann ist es erstmal vorbei mit dem Flow und es braucht seine Zeit, bis der Funke der Idee für mich wieder zugänglich wird.
Ein weiteres Thema war auch hier, dass im Inneren möglicherweise Nichts zu finden ist. Dieses Nichts wird insbesondere in Übergangsphasen spürbar. Man weiß, dass es so, wie es jetzt läuft, nicht mehr stimmig ist, hat aber noch kein Gefühl dafür, was als nächstes kommt. Irgendwie wussten wir alle, dass diese Phasen dazu gehören. Doch der offene Austausch darüber hat spürbar für Erleichterung gesorgt.
Wir haben dann gemeinsam Punkte gesammelt, die einen in solchen Phasen unterstützen können: Dem “Nichts” Raum geben – sich zurückziehen und Zeit nehmen. Raus aus dem Kopf, rein in Körper und Seele: Tanzen, Singen, Trommeln, Atmen, Meditation oder Zeit in der Natur. Und Vertrauen sowie Geduld: Irgendwann ist er da, dieser Moment, in dem alles klar ist und man voller Leichtigkeit und Freude die nächsten Schritte geht. Auch hier kann es hilfreich sein, eine neutrale Person an seiner Seite zu haben, die einen darin stärkt, diese Phasen zuzulassen und unterstützt, Erkenntnisse sichtbar zu machen.
An welchem Punkt in deinem Leben stehst du gerade? Musst du noch oder möchtest du schon? Steckst du gerade im Aufbruch hin zu etwas Neuem oder noch im Abschied von etwas Altem? Wie gehst du in solchen Phasen mit dir und deinem Leben um? Ich freue mich, wenn wir das Thema in den Kommentaren oder per E-Mail weiter diskutieren. Und wenn du das Gefühl hast, ein Gespräch mit mir würde dir gut tun, dann ruf an: 0228 5344 1759.
Liebe Grüße,
Deine Katrin
Hallo Katrin
Vielen Dank für Deinen inspirierenden Artikel und Dein tolles Video. Das Thema erwischt mich grad auf dem richtigen Fuss?
Ich stehe gerade an so einem Punkt der Leere. Ich habe mich mit meinen ganzen Projekten so dermassen verzettelt, dass ich total den Faden verloren habe. Egal was ich mache, nix funktioniert. Es kostet mich alles nur viel Zeit und Energie. Letztere winkt mir mittlerweile nur noch aus weiter Entfernung zu, ich mag einfach gar nix mehr machen. Auch mein Bauchgefühl ist schon seit längerer Zeit ausserhalb von mir unterwegs, wahrscheinlich weil ich es zu oft ignoriert habe. Nur wenn ich in der Natur bin oder meditiere, komme ich einigermassen runter.
Als sich dann letzte Woche meine letzten finanziellen Reserven von heute auf morgen im Nirvana aufgelöst haben, hats bei mir “Klick” gemacht. Nach dem ersten “Oh no, was mache ich jeeeetzt??”, wurde mir klar, dass das ein eindeutiges Zeichen mit dem Zaunpfahl ist. Innezuhalten, durchzuatmen, mal bewusst nix zu machen und darauf zu Vertrauen, dass Energie und Bauchgefühl wieder Lust haben bei mir zu sein?
Herzlich
Moni
Liebe Moni, Danke für deinen Kommentar und dass du deine Gedanken zu dem Thema hier mit uns teilst. Es ist ja Frühling und vielleicht ein guter Zeitpunkt, einige Projekte auszumisten und so wieder bewusst einen Raum für Klarheit zu schaffen. Allerdings erst, wenn die Energie dazu wieder da ist :). Erfahrungsgemäß kommt sie von ganz allein, wenn man sich die Zeit des Nix tun wirklich gönnt. Und wer weiß, was daraus alles entsteht! Genieße die Zeit (soweit du das kannst) und gönne dir etwas Gutes, wenn die Frage nach dem “Was mache ich jeeeeetzt?” wieder laut wird. Ich schicke dir Freude und Leichtigkeit, Katrin
Liebe Katrin,
sehr sympathisch! Ich erkenne mich durchaus und frage mich, wo meine Chance für die wesentliche Veränderung liegt.
Mir hat es vor einigen Wochen so die Füße weg gezogen…bis dahin habe ich wohl funktioniert: im Job, im Leben. Darüber bin ich Großmutter geworden und mit der heutigen Lebenserwartung sollten noch ein paar gute Jahre rausspringen.
Ich bin voller Bewunderung für Menschen, die es geschafft haben frühzeitig aus der Tretmühle auszusteigen, auf sich zu vertrauen und sich mit “ihrem Ding” auf den Weg ins Leben zu machen.
Herzliche Grüße
Sonja
Liebe Sonja, der Zeitpunkt, wann man anfängt “sein Ding” zu machen, ist ganz egal. In Japan gibt es eine Frau, die noch mit 90 ihrer Leidenschaft gefolgt ist und erfolgreiche Schriftstellerin geworden ist! Und der Umfang, in dem man “sein Ding” macht, ist ja auch individuell. Ich empfehle immer, in kleinen Schritten zu starten und so Stück für Stück herauszufinden, was das überhaupt sein könnte. Allein für den Weg lohnt es sich schon – man lernt wundervolle Menschen kennen, viele neue Teile an sich selbst und erfährt Momente, an die man sich ein Leben lang erinnert! Falls ich etwas für dich tun kann, melde dich. Ansonsten wünsche ich dir erstmal gute Erholung und ein entspanntes Wochenende. Viele Grüße, Katrin
Toller Artikel. Ich denke, “Nichts” tun wird immer wichtiger. Gerade, weil wir in unserem Kulturkreis nahezu alles tun können. Außerdem versucht die Außenwelt ständig Bedürfnisse in uns zu wecken. Da hilft “Nichts” tun, um einen klaren Verstand zu behalten.
http://www.sich-selbstlieben.de/
Hallo Ben, ja! Danke dir. Ich habe die letzten Wochen zu wenig “nichts” getan und merke in der Tat, wie das meinen Verstand benebelt. Heute Vormittag habe ich ausgeschlafen und gaaaanz entspannt angehen lassen – und jetzt gehts wieder :). Selbst für mich, die schon viel Erkenntnisse in dem Bereich gesammelt habe, gibt es immer wieder neu zu lernen, einfach mal “Nichts zu tun”. Liebe Grüße, Katrin