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Am Wochenende hatten wir Familientreffen. Mein Papa, meine 4 (Halb-)Geschwister plus Familien sowie meine Tochter und ich. 09:30 zum Frühstück in einem Café. Ich liebe es, wenn wir alle zusammenkommen. Und ich liebe meine Familie, so wie sie ist. Doch manchmal fordert es mich.

Ich bin “der Exot” unter uns in Bezug auf mein spirituelles Weltbild und am Sonntag habe ich wieder gemerkt, wie wichtig es ist, gut auf mich zu achten.

 

Pure Reizüberflutung

Los ging es mit der Anfahrt. Meine Schwester hatte angeboten, uns mitzunehmen und ich war dankbar, dass ich mich zu so früher Stunde darum nicht kümmern musste.

Meine Tochter und ich haben also zu Hause gemütlich gebrasselt. Da kam die SMS „Zwei weitere Familienmitglieder kommen auch noch mit und wir sind spät dran“. Soweit so gut. Das ist erstmal nicht ungewöhnlich. Pünktlichkeit ist in meiner Familie so eine Sache und uns kam die gewonnene Zeit gelegen.

Ich war also entspannt, vorfreudig und energetisch gut aufgeladen. In dieser Stimmung bin ich ins Auto eingestiegen – und nach 2 Minuten war es um mich geschehen.

Es ist ja nicht so, als würde ich meine Familie nicht kennen. Doch die “Familienenergie” hat mich überrannt. Hektische Stimmung und entsprechende Fahrweise, hier und da musste auf dem Weg noch etwas abgegeben werden, obwohl wir eh schon spät dran waren, ein rauer Umgangston und lautes, wildes Durcheinandergequatsche. Dazu eine volle Dröhnung Duftbaum, die meinen Geruchssinn überreizt hat (außer mir hat das niemanden gestört).

Ich konnte spüren, wie mein Energiepolster dünner wurde und es gelang mir trotz all meines Trainings nicht, in dem Moment stabil in meiner Energie zu bleiben. Als wir ankamen, war ich erstmal durch 😅.

 

Der Moment der Entscheidung

Vor Ort gab ein fröhliches und munteres Hallo mit den anderen. Ich habe mich an den Rand gesetzt, um mich dort erstmal zu sammeln. Doch der Tisch war mitten im Restaurant. Um uns herum wildes Gewusel, gruselige Akustik, hektische Kellner, laute Musik (die außer mir niemanden am Tisch gestört hat). Ein Gespräch schien mir in der Lautstärke unmöglich. Ich habe mich gefühlt wie ein Zombie. Da wurde mir bewusst: Ich muss hier raus, sonst dreh ich durch.

Früher wäre ich sitzen geblieben („Was sollen denn die Anderen denken“ oder „Dann darf ich mir wieder anhören, ich hab sie ja nicht alle“) und hätte mich irgendwie da durchgekämpft. 

Mittlerweile weiß ich: Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben. Und wenn ich den Impuls bekomme, mich zurückzuziehen, dann tue ich gut daran, diesem zu folgen.

Also habe ich mir meine Jacke geschnappt und meinem Bruder gesagt „Ich bin mal kurz raus“. Der wusste sofort Bescheid (meine Eigenheiten sind ja auch hinlänglich bekannt :)) und sagte nur oha – lies mich jedoch ohne weitere Worte ziehen.

Stille und Natur – meine Kraftquellen

Da das Universum ja gut für mich sorgt, war direkt gegenüber vom Restaurant ein wunderschöner Park, den ich bis dato noch nicht kannte. Große, uralte Bäume, Wasserplätschern, Sonnenstrahlen, weit und breit kein Mensch. Nur die Natur und ich. Puh. Erstmal tief atmen. Umgehend zauberte sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ja – genau hier bin ich jetzt richtig!

Ich bin gemütlich durch den Park geschlendert, habe mich einige Minuten an einen riesigen Mammutbaum gelehnt und mit seiner Energie verbunden. Ich konnte körperlich spüren, wie mein Energiefeld sich wieder aufgeladen und ich zurück in meine Kraft kommen konnte. Was für eine Wonne.

Irgendwann war klar: Jetzt bin ich bereit!

Energetisch wieder aufgeladen, innerlich sortiert und ausgerichtet bin ich freudvoll zurück in das Gewusel. Dort war alles gleich geblieben, doch in mir hatte sich etwas verändert. Dadurch, dass ich für mich gesorgt hatte, konnte ich jetzt in Verbindung mit den anderen gehen. Mein anderer Bruder hat seinen Stuhl neben mich gerückt und wir haben in mitten all dem Trubel ein schönes Gespräch geführt. Das Frühstück kam, wir haben lecker gegessen und gelacht.

Im Anschluss haben wir alle gemeinsam noch eine Runde durch den Park gedreht und jeder konnte sich an dessen Schönheit erfreuen. So wurde der Vormittag nach dem trubeligen Start auch für mich noch zu einer schönen Familienzeit.

Selbstfürsorge für Exoten

Mir hat diese Erfahrung einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, auf mich zu achten. Nur wenn ich gut für mich sorge, kann ich in eine liebevolle, herzliche und nährende Verbindung mit anderen gehen – egal, wie unterschiedlich wir sind.

Und gerade weil wir so unterschiedlich sind, brauche ich oft andere Rahmenbedingungen, um mich wohl zu fühlen. Ich allein bin dafür verantwortlich, mir diese zu erschaffen – egal, was die anderen von mir denken. Seitdem ich damit im Frieden bin, gelingt es mir, meinen Impulsen auch im Familienkontext zu folgen. Dank der kurzen Auszeit konnte ich der gleichen Situation von einem neuen Standpunkt aus begegnen und sie in eine komplett andere Erfahrung wandeln.

Du siehst – auch ich lerne nicht aus und mir werden immer wieder Lerngeschenke geschickt :). Falls du diese Ereignisse aus deiner eigenen Familie kennst und für dich einen Weg finden möchtest, gut damit umzugehen, schreib mir gern und wir schauen, wie ich dich dabei unterstützen kann. Ich freue mich, von dir zu lesen!

Von Herzen, Deine Daria

 

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